Wer sich mit Steak Rezepten und Tipps rund um die Zubereitung von Steaks befasst, stößt vergleichsweise schnell auf den Zusatz, dass das Fleisch über einen gewissen Zeitraum ruhen sollte. Doch was bedeutet dieses „Ruhen“ eigentlich genau?
Und wäre es mit Hinblick auf den Geschmack falsch, komplett auf das Ruhen zu verzichten? Fest steht: die Meinungen zu diesem Thema gehen auseinander.
Während manche Steak-Liebhaber klare Verfechter des Ruhens sind, erklären andere, dass besagter Ruhevorgang mit Hinblick auf das entsprechende Geschmackserlebnis vollkommen irrelevant wäre.
Was passiert beim Grillen mit dem Steak?
Um der Antwort auf die Frage „Solle ein Steak nach dem Grillen ruhen?“ auf den Grund zu gehen, ist es sinnvoll, sich zu überlegen, welchen Sinn ein entsprechendes Vorgehen haben könnte.
Wird das Fleisch erhitzt, ziehen sich die Muskeln zusammen. Unter anderem sorgt dieser Vorgang dafür, dass das Steak beim Grillen an Feuchtigkeit verliert, da diese austritt. Das bedeutet: je heißer das Steak wird, desto mehr Feuchtigkeit tritt aus. Infolgedessen ist die Gefahr groß, dass das Fleisch im Allgemeinen zu trocken wird. Gerade an den Rändern des Steaks trocknet das Fleisch dementsprechend oft aus.
Um diesem Effekt vorzubeugen, raten viele Grillprofis dazu, das Fleisch kurz und scharf anzubraten. So laufen die entsprechenden Vorgänge schnell ab und das Risiko, das zu viel Feuchtigkeit austritt, ist gering.
Beim Ruhen gart das Steak weiter
Beim Ruhen profitieren Hobby- und Profigriller von einem besonderen Effekt. Denn: die Hitze, die sich nun – unter anderem durch das scharfe Anbraten – an den Rändern befindet, wirkt sich noch weiter auf den Rest des Fleischstücks aus. Das bedeutet: das Steak gart nach, obwohl es sich nicht mehr in der Pfanne befindet.
Dieser Aspekt kann sich wiederrum auf den saftigen Geschmack des Fleischstücks auswirken und den allgemeinen Genussfaktor steigern.
Wie lange sollte ein Steak ruhen?
Leider gibt es mit Hinblick auf die optimale Ruhezeit keine standardisierten Angaben. Denn: wie groß die Zeitspanne zwischen Pfanne bzw. Grill und Genuss sein sollte, ist von mehreren Punkten abhängig. Vor allem die Art des Fleisches und die durchschnittliche Grilltemperatur spielen hierbei eine maßgebliche Rolle.
Wer hierbei auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte sich auf die Temperatur im Inneren des Steaks konzentrieren. In dem Moment, in dem die sogenannte Kerntemperatur nicht mehr steigt, kann auch die Ruhezeit beendet werden.
Dieser Effekt lässt sich übrigens auch rein optisch erkennen. Denn: ein Steak, das über einen Zeitraum von mehreren Minuten geruht hat, zeichnet sich durch eine etwas geringere Dicke und wenige Unebenheiten aus. Hier hat sich die Flüssigkeit optimal verteilt. Dies bewirkt unter anderem, dass – im Idealfall – jedes Stück gleich schmeckt und das Fleisch keine trockenen Stellen aufweist.
Weitere Tipps zum Fleischgenuss – so ruht das Steak am besten
Damit ein Stück Fleisch beim Ruhen noch einmal das Maximum aus sich selbst herausholen kann, ist es selbstverständlich wichtig, es nicht „irgendwie“ ruhen zu lassen.
Am besten ist es, das gegrillte Steak auf einem vorgewärmten Teller zu platzieren. Sollte die Unterlage zu kalt sein, kühlt das Fleisch ansonsten zu schnell ab.
In keinem Fall sollte das Steak beim Ruhen abgedeckt werden. Denn: so besteht die Gefahr, dass das Endergebnis nicht mehr ganz so knusprig in Erscheinung tritt, wie es eigentlich möglich wäre.
