Bei jedem Supermarktbesuch wird darauf geachtet und häufig hat es einen Einfluss auf die letztendliche Kaufentscheidung: das Mindesthaltbarkeitsdatum.
Es zeigt dem Verbraucher an, wie lange das betreffende Produkt in der Regel ohne Bedenken gegessen werden kann.
Doch was steckt eigentlich noch hinter dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und wie wird es festgelegt? Können Produkte nach dem Ablauf des entsprechenden Tages wirklich nicht mehr verzehrt werden?
Was bedeutet MHD?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum definiert den Zeitpunkt, bis zu dem der Hersteller dem Verbraucher garantiert, dass das betreffende Produkt ohne Bedenken verzehrt werden kann.
Läuft diese „Frist“ an, ist es möglich, dass charakteristische Eigenschaften des Lebensmittels verloren gehen. Hierzu gehören Geruch, Geschmack und Nährwert.
Damit das Datum jedoch gehalten werden kann, müssen weitere Faktoren beachtet werden. Wichtig ist beispielsweise, dass auf die passende Lagerung gesetzt wird. Was genau beachtet werden muss, wird auf den Produkten angegeben.
Das MHD in verschiedenen Ausführungen?
Viele Verbraucher wundern sich darüber, dass das MHD auf unterschiedliche Weise abgegeben wird. Manchmal werden nur Monat und Jahr vermerkt, manchmal wird auch der Tag angegeben.
Hierbei gilt die „Grundregel“: Bei Lebensmitteln, die nicht länger als drei Monate haltbar sind, muss das MHD auf den Tag genau bestimmt sein. Im Rahmen einer Haltbarkeit von drei bis 18 Monaten reicht es aus, wenn Monat und Jahr auf dem Produkt stehen.
Es gibt auch Produkte, die keine Angaben zum MHD ausweisen. Hierzu gehört frisches Obst und Gemüse. Bei ihnen gibt die Optik meist schon Aufschluss darüber, ob das Produkt noch frisch ist bzw. verzehrt werden kann.
Weitere Beispiele für Lebensmittel, die ohne MHD auskommen, sind Wein, alkoholische Getränke ab einem Alkoholgehalt von mindestens 10 Volumenprozent, Zucker, Kaugummi und Essig.
Das MHD gilt in jedem Fall nur mit Hinblick auf eine noch verschlossene Verpackung. Sobald diese geöffnet wurde, können sich Sauerstoff und andere Bestandteile der Luft auf das betreffende Lebensmittel auswirken.
Was, wenn das MHD abgelaufen ist?
Nach Ablauf des MHDs übernimmt der Hersteller nicht mehr die Verantwortung dafür, dass das Produkt (bei korrekter Lagerung) den vollen Erwartungen des Verbrauchers entspricht.
Während der Verzehr im Zusammenhang mit leichten (!) Einbußen in den Bereichen Aroma, Geruch oder Konsistenz manchmal noch unbedenklich ist, muss das Lebensmittel bei Fäulnis, Bakterien- oder Schimmelpilzbefall natürlich sofort entsorgt werden.
(„Leicht“ bedeutet hier, dass ein Produkt beispielsweise etwas weniger intensiv als gewohnt schmeckt. Zeigen sich die Geschmackseinbußen insofern, als dass es unangenehm wird, das Lebensmittel zu verzehren, darf es natürlich ebenfalls nicht mehr gegessen werden. Der Körper verfügt hier über einen weitestgehend verlässlichen Schutzmechanismus, da er etwaige Bitterstoffe, Fäulnis und Co. schon früh erkennt. Als „Faustregel“ gilt: schmeckt etwas ungenießbar oder „einfach nur komisch“, gehört es in den Mülleimer.)
Letzteres gilt natürlich auch, wenn sich entsprechende Anzeichen vor dem Ablauf des MHD zeigen. Hin und wieder kann dies der Fall sein, wenn die Lebensmittel beispielsweise im Sommer nach dem Einkaufen zu lange im Kofferraum hohen Temperaturen ausgesetzt waren.
Wer bestimmt das MHD?
Für die Bundesrepublik Deutschland gelten in den meisten Fällen keine allgemeinen Gesetze zur Feststellung und zur Bestimmung des MHD. Eine wichtige Ausnahme bilden Eier. Diese sind bis spätestens 28 Tage nach dem Legedatum zu verbrauchen. Bei den anderen Lebensmitteln bestimmt der jeweilige Hersteller das MHD unter eigener Verantwortung.
Dies erklärt auch, weshalb sich die Mindesthaltbarkeitsdaten ähnlicher Produkte von unterschiedlichen Herstellern öfter unterscheiden.
Kurz: beim MHD handelt es sich um einen hilfreichen Anhaltspunkt, anhand dessen erkannt werden kann, bis wann ein Produkt aller Wahrscheinlichkeit nach noch verzehrt werden kann. Um das MHD jedoch so aussagekräftig wie möglich zu machen, ist es gleichzeitig wichtig, auf die Lagerungsangaben zu achten. Ein klassisches Beispiel: ein Joghurt, der im Sommer auf die Fensterbank gestellt wird, wird sein Mindesthaltbarkeitsdatum nicht erreichen. Im Kühlschrank hingegen höchstwahrscheinlich schon.
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